Description du cercle vertical

T. Ertel & Sohn
Reichenbach’sches
Math. Mech. Institut
München
Munich, le 16 avril 1855
Monsieur,
Nous venons de recevoir votre lettre du 11 courrant, conformément nous avons l’honneur de vous envoyer ci-joint une petite description pour le cercle vertical.
Nous sommes convaincus que ces descriptions vous seront pas nécessaire [sic] et avec une grande précaution vous trouverez pas des difficultés avec le posage.
Nous sommes encore trop occupés avec nos travaux, mais il nous sera possible d’avoir l’honneur de vous parler cependant l’été.
Il nous sera agéable si vous vouliez bien nous remettre nos comptes dans une lettre de change.
Agréez, Monsieur, les assurances de notre plus haute considéraiton.
Très humbles serviteurs
[signé] T. Ertel & fils
[note de Quetelet] [Répondu le] 15 mai

[enveloppe]
À Monsieur Monsieur
Gedele [sic], Professeur, Directeur de l’Observatoire royal
à Bruxelles
[cachet postal] München 16 Apr 1855 XI
[cachet postal] P.D.
[cachet postal] Allemagne […] – 17 […]
[cachet postal] Bruxelles – 17 avr 7-8 M– 18[55]
[autres cachets illisibles, paraphes et annotations manuscrites]
T. Ertel & Sohn
Reichenbach’sches
Math. Mech. Institut
München
Beschreibung
Der Vertical-Kreis ist in zwey Kisten verpackt, in der Einen befindet sich der Dreyfuß mit der Säule, Verticalzapfen & Lager, in der Anderen die Horizontalachse sammt Vertical Kreis & Fernrohr. Es wird am Besten sein zuerst den Dreyfuß aus der Kiste heraus zunehmen und gehörigen Ortes aufzustellen, indem man die 3. Fußplatten in den Stein etwas eingelassen und vergypst hat.
Es muß nun das Achsenlager zur Empfangnahme der großen, stählernen Achse vorbereitet werden, zu welchen Behufe folgendes zu berücksichtigen ist:
1.) Die beiden Deckel auf der Stutze müssen geöffnet sein.
2.) Der Nonius des kleinen Höhenkreises, an welchem sich die Zahlen befinden, muß zurückliegen.
3.) Soll nun die Balancirungsstange sammt den Rollen an gehörige Stelle gebracht und das hierher gehörige Gewicht befestiget werden.
4.) Die an den Mikroskopen-Objectiven angebrachten, beweglichen Reflectoren sollen entfernt werden, da man sehr leicht mit dem Kreis daran stößt, will man aber diese Reflectoren daran lassen, so muß das Einlegen der großen Achse mit größter Vorsicht und jedenfalls durch 2 Personen vorgenommen werden.
5.) Die an dem Auf[richtungs]kreis angebrachte Klemme
kann zu gleicher Zeit eingesetzt werden, jedoch muß die Feder an der hier angebrachten Bewegung (Mikrometer) arretirt sein.
6.) Es kann nun die Achse mit größter Vorsicht eingelegt werden, nachdem man vorher alle Theile strengstens gereiniget hat. Es ist zu bemerken, daß sich die stählerne, horizontale Achse auf den Balancirungsrollen vollkommen im Gleichgewicht befindet unter der Voraussetzung daß sich am Würfel des Fernrohres entweder die Lampe selbst (im gefüllten Zustande) oder das Gegengewicht, welches dessen Gewicht ersetzen soll, an Ort & Stelle befinde.
Endlich müssen die beiden Gewichte, die an den eisernen Rahmen, welcher von der Mulde der Stütze ausgeht, zu stehen kommen, angeschraubt werden, welche das Gleichgewicht auf den großen Vertikalzapfen nur dann herstellen, wenn die Horizontalachse in ihren Lagern liegt - es können nun die beiden Libellen aufgesetzt werden, wovon Eine auf die Horizontalachse, die andere an den Mikroskopträger gehört und welche immer aufgeset[z]t bleiben sollen, da sie bey der Equilibrirung mitverstanden sind.
Es ist nun mit Vorsicht die Vertikalachse durch
die untere am Fuß befindliche dreyarmige Feder zu balanciren und nach Vollzug die Gegenmuttern an den 3 Schrauben fest anzuziehen.
Folgende Korrectionen wurden bereits mit ziemlicher Genauigkeit vorgenommen:
1.) Die beiden Libellen sind für sich berichtiget.
2.) Die Stütze  Lager wurden rechtwinklicht zur Vertikalachse gebracht.
3.) Die optische Achse des Fernrohres steht rechtwinklicht zur vertikalen Drehungsachse.
4.) Der 0 Punct des Höhenkreises ist bestimmt und zwar so, daß wenn das Fernrohr im Zenith, zeigt der Nonius des kleinen Höhenkreises mit Zahlen auf 0.
5.) Die beiden Mikrometer Mikroskope sind genau auf 180° stehend, gestellt und gehen in die Theilung auf, es ist nämlich 1° am Kreis direct in 20 Theile = von 8 zu 8 Minuten getheilt und 3 Umgänge (Revolutionen) der Schraube gehen darin auf – der Kopf ist in 60 Theile getheilt sonach 1/60 = 1 Secunde. & & &
6.) Die Libelle an dem Mikroskopträger hat einen doppelten Zweck, sie dient insbesondere dazu sich von der wirklich vertikalen Stellung des vertikalen Zapfen zu überzeugen, während man die Höhenwinkel misst und

zwar in einer Richtung, welche die Wichtigste ist – sie dient aber auch als Versicherung der unveränderten Lage des Mikroskopträgers - indem man die Verbindung der Mikroskope mit dem Träger selbst, als unveränderlich ansehen kann.
7.) Bey jeder Beobachtung sind beide Libellen in Rechnung zu ziehen
8.) Sobald alle Theile genau rectificiert und man den Zapfen vertical gestellt, werden bey Verdrehung des ganzen Instrumentes beide Libellen in der Mitte ver[...]
9.) Die steinerne Säule auf welche das Instrument kommen wird ist in unserer Zeichnung um circa ½ Fuß zu hoch angegeben, es wird sich die vortheilhafteste Höhe bey der Aufstellung am Besten bestimmen lassen.
10.) Das gerade Ocular ist für helle Fäden im dunklen Felde um auch die Rectification mit dem Quecksilberhorizont vornehmen zu können.
11.) Wenn das prismatische Ocular in Anwendung ist muß an das Objectiv Ende des Fernrohres ein messingener Ring, welche hergegeben ist, behufs des Gleichgewichtes angesteckt werden
München April 1855.
[signé] T. Ertel & Sohn

Date: 
Monday, 16 April, 1855 - 00:00
Written by: 
T. Ertel & Sohn, fabricants d’instruments
Addressed to: 
A. Quetelet
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